1990er Jahre: Jubiläen und Herausforderungen

Ein weiteres karnevalistisches Jubiläum gab es in der Session 90/91 zu feiern. 2 x 11 jährige Freundschaft zwischen der Königlichen Stadtgarde Grün-Weiß Eupen und der KG „ULK“. Dieses einmalige Ereignis wurde natürlich auf dem Sessionsorden, der wie seit vielen Jahren schon von unserem Ehrenpräsidenten Heinz Houben entworfen wurde, gewürdigt.

Der Golfkrieg machte uns Karnevalisten nach dem Sturm des vergangenen Jahres „unseren Höhepunkt“, den Rosenmontag, wieder zunichte. Das 11-jährige Bestehen feierten in der Session 91/92 die Jugendabteilung der Gesellschaft mit ihren Tanzgruppen. Klar, dass auch dieser Anlass auf dem Sessionsorden festgehalten wurde.

11 Jahre Damennachmittag
1987 Berliner Luft
und Stubenmädchen

11 Jahre Damennachmittag 1987 Berliner Luft und Stubenmädchen

Am 01.03.91 war es endlich wieder soweit. Nach 2 Jahren der Abstinenz konnte der Rosenmontagszug wieder durch die Straßen unserer Vaterstadt Eschweiler ziehen. Mit neuem Elferratswagen nahm unsere Gesellschaft an einem Umzug teil, wie ihn die Stadt von der Besucherzahl bisher noch nicht erlebt hatte.

Davon, dass es nicht nur Höhepunkte sondern auch Tiefpunkte im Leben eines Vereins gibt, zeugt die Tatsache, dass die Session 1992/93 mit einem Eklat begann. Auf der Jahreshauptversammlung am 16.04.1992 trat Präsident und 1. Vorsitzender Ulrich Goerres nach vereinsinternen Problemen von seinen Ämtern zurück. Weitere Aktive traten aus der Gesellschaft aus. Glücklicherweise fand sich mit Willi Metzen ein Mann, der bereit war, als 1. Vorsitzender das Ulker-Schiff weiter zu steuern. Allen Unkenrufen zum Trotz hieß es am 23.01.93 „Bühne frei“ für die Gala-Damen-Sitzung der KG „ULK“. Da ein Präsident aus vorgenannten Gründen nicht zur Verfügung stand, leitete Herbert Rheinberg, verkleidet als Ulker-Joker – kurz „UJO“ – genannt, durch ein kurzweiliges Programm. Um den Karnevalssamstag etwas attraktiver zu gestalten, luden die Ulker ihre Gäste erstmals zu einer Kurzsitzung mit anschließendem Tanz in den Burghof ein. Vor gut besetztem Haus wurde ein Programm geboten, das einer normalen Sitzung nicht nachstand. Die Veranstaltung war wiederum eine Werbung für die KG „ULK“. Nach den Querelen zu Beginn der Session hatte die Gesellschaft bewiesen, dass sie weiterhin ein starker Faktor im städtischen Karneval blieb.

In der Session 93/94 wurde Günter Meyer zum 1. Vorsitzenden und Herbert Rheinberg zum neuen Präsidenten gewählt. Im gleichen Jahr feierte die KG ihren 6 x 11jährigen Geburtstag. Aus diesem Anlass wurde in der Geschäftsstelle der Sparkasse Aachen, Röthgenerstraße am 06.11.1993 eine Ausstellung über die vielfältige Vereinsgeschichte der KG „ULK“ eröffnet. Heinz-Michael Raby hatte in den „Archiven“ alter Ulker gestöbert und konnte auf diesem Wege eine bemerkenswerte Sammlung alter Exponate und Dokumente präsentieren. In verkleinerter Form zierte diese Ausstellung wenige Wochen später zur Karnevalszeit das Schaufenster der Englerth Apotheke. Mit einem Festkommers am 13.11.94 wurde die Jubiläumssession begonnen. Zu den Gratulanten zählten Prominente aus Politik und Kirche, der Festausschuss, das Karnevalskomitee der Stadt Eschweiler, Vertreter aller dem Komitee angeschlossenen Karnevalsvereine sowie viele befreundete Karnevals- und Ortsvereine. Höhepunkt war die Vorstellung der neuen Gala-Uniform der Gesellschaft. Mit einem grandiosen Aufmarsch der Standarten-Gruppen und der Kommandanten aller dem Komitee angeschlossenen Eschweiler Karnevalsgesellschaften wurde die neue Uniform auf imposante Weise dem närrischen Publikum vorgestellt.

Auf der Jahreshauptversammlung am 31. März 1994 legte der langjährige 1. Geschäftsführer Josef Cremer, auch „Ulker-Jupp“ genannt, aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Lange Jahre hatte sich Josef Cremer unermüdlich zum Wohle der Gesellschaft eingesetzt. So lautete dann die Überschrift über einen Artikel in den „Eschweiler Nachrichten“ in verdienter Weise: „ULK-Oberröthgen: Danke, lieber Josef Cremer!“. Zum neuen 1. Geschäftsführer wählte die Versammlung Ralf Jülich.

Am 14. Mai 1994 feierte die Gesellschaft den 6×11-jährigen Gründungstag auf dem Sportplatz in Bergrath, dem in der närrischen Jubiläumssession noch ein Festkommers folgte.

Erstmals fand am 22.01.1995 ein Ordensappell statt, um die große Kostümsitzung von Ordensverleihungen und Ehrungen zu entlasten. Die Saalveranstaltungen absolvierte man in gewohnter und erfolgreicher Weise, bevor man sich unter dem Motto „Fastelovend met Häzz“ in den Straßenkarneval stürzte.

Leider blieb die KG auch in der nächsten Session nicht von schlechten Nachrichten verschont. Überraschend traten Präsident Herbert Rheinberg und 1. Vorsitzender Günter Meyer von ihren Ämtern zurück. Auf der folgenden Mitgliederversammlung wurde der bisherige 2. Vorsitzende Karl-Heinz Block zum neuen „Ulker-Chef“ gewählt. Ein neuer Präsident wollte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht finden lassen. Ein seltenes Jubiläum beging in dieser Session Ehrenpräsident Heinz Houben. 50 Jahre aktive Mitgliedschaft. Die Laudatio hielt der Präsident des Karnevalskomitees der Stadt Eschweiler, Josef Carduck, der in launigen Worten die „Laufbahn“ von Heinz Houben Revue passieren ließ. Die folgende Kostümsitzung wurde vom 1. Geschäftsführer Ralf Jülich geleitet, der ein buntes Programm aus vereinseigenen und denen befreundeter Gesellschaften präsentieren konnte.

Auf der Jahreshauptversammlung der Session 1996/97 wurde Ralf Jülich dann endgültig zum neuen Ulker-Präsident gewählt, unterstützt von Karl-Heinz Block als 1.Vorsitzender, Gerd Brendt 1. Schatzmeister und Willi Bradt als Kommandant des uniformierten Korps. Auch in diesem Jahr hielt man an den beliebten Sommerveranstaltungen fest. Ein sehr seltenes Jubiläum konnte Ehrenkommandant Gerd Hilgers feiern. Blickte er doch auf 60 Jahre aktive Mitgliedschaft zurück.

In der folgenden Session 1997/98 musste die Gesellschaft das Sommer- und Familienfest zwar immer noch „im Dorf“, aber in verkleinerter Form auf dem Bolzplatz gegenüber Haus Jägerspfad 18 feiern. Grund dafür waren Planungsschwierigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung, die das Ringofengelände nicht freigeben konnte. Nichtsdestotrotz wurde das Fest ein voller Erfolg.

Auf der Kostümsitzung am 24.01.1998 wurde Michaela Block als Tanzmariechen verabschiedet. Mit Nadine Schwarz wurde eine würdige Nachfolgerin vorgestellt, die sich dann auch prompt in die Herzen der Besucher tanzte. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt des „Seniorentanzpaares“ welches sich aus dem 1. Vorsitzenden Karl-Heinz Block und seiner Gattin Elke zusammensetzte.

Einen Tag später, zur Kinder-Karnevalsparty, kurz KKP genannt, waren wieder zahlreich die kleinen und großen Narren erschienen. Erstmals unter der Leitung eines Kinderpräsidenten, Alexander Nießen, wurde ein für die Kinder abwechslungsreiches Programm geboten.

Auch im folgenden Jahr ging das Sommer- und Familienfest aus allbekanntem Grund wieder auf „Reisen“. Wie zur Gründerzeit dieses Festes war man am 13. und 14. Juni in und um das „Heinrichseck“ vertreten. Alle weiteren Veranstaltungen der Session wurden in gewohnter Weise gemeistert und letztendlich am Rosenmontag bei Kaiserwetter unter dem Motto „Eischwieler Fastelovendsspell“ gekrönt.

Der Zeitraum 1999/2000 brachte wieder Änderungen in der Vereinsführung. Mit Hans Houck wird ein neuer Präsident gewählt. Ihm zur Seite Heinz-Michael Raby als Vize. Karl-Heinz Block leitet weiter die Geschicke der KG als 1. Vorsitzender. Kornel Recker wird neuer Kommandant des uniformierten Korps. Im Juni 1999 „durften“ die Ulker dann wieder auf das Ringofengelände und verwandelten es zum Familienfest in eine kleine Zelt- und Budenstadt. Bei der Sessionseröffnung wurde die langjährige Marketenderin Ulrike Fensky verabschiedet, die den Verein viele Jahre tänzerisch unterstützt hatte.

Der Höhepunkt der Session fand am Samstag, dem 5.2.2000 mit der Kostümsitzung im Burghof satt, wo Hans Houck als Präsident eine gelungene Premiere feiern durfte.

Zu einem Novum kam es dann auf dem Tanz in den Mai des gleichen Jahres. Kommandantengattin Inge Recker wurde zur Maikönigin gewählt. Ihr zur Seite der 1. Vorsitzende Karl-Heinz Block. Da bis zum heutigen Tage kein neuer Tanz in den Mai durchgeführt wurde, dürfen sich beide rühmen, das am längsten amtierende Königspaar zu sein.

Obwohl das Sommerfest im Jahr 2000 mit gutem Wetter bedacht worden war, fanden nur wenige Besucher den Weg zum Sommerfest auf dem ehemaligen Ringofengelände. Zudem trübte der Ärger mit der Zeltbaufirma noch nachhaltig die verhaltene Freude an einem gelungenen Sommerfest.

Auch fanden die vom Verein angebotenen Ausflüge wieder reichlich Anklang. So war der von dem Uniformierten-Corps organisierte Wandertag mit anschließendem Grillen in der Kommandantur ein voller Erfolg. Ebenso die Wanderung der Jugendabteilung um den hiesigen Blaustein See. Zu einer Brauerei Tour luden dann wieder die Uniformierten alle Ulker ein, welche selbstredend zahlreich teilnahmen.

Im Oktober war unvorhergesehenerweise eine Neuwahl im Vorstand nötig. Der Geschäftsführer Andreas Hartnack musste aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellen. Mit Hans-Peter Schieren konnte aber schnell ein geeigneter Nachfolger gefunden werden.

Der Burghof wurde in diesem Jahr von Peter und Rita Van Cruchten wieder eröffnet. Selbstverständlich gehörten die Ulker zu den ersten Gratulanten, froh, wieder bewährte Wirtsleute in ihrem Wachlokal zu haben.

Nach einer gelungenen Sessionseröffnung folgte dann wenig später die Weihnachtsfeier, die in diesem Jahr erstmalig mit großem Erfolg von der Jugendabteilung der Gesellschaft ausgerichtet wurde.